Der Kinderschuh ist vielseitig wie ein Kinderleben

Von Kinderschuh-Herstellern ist im Prinzip die Quadratur des Kreises gefordert. Ein guter Kinderschuh muss leicht anzuziehen sein und gut sitzen. Er muss modisch sein und trotzdem hochfunktional. Er darf auf keinen Fall Schadstoffe aufweisen und natürlich nicht viel kosten. Durch fetten Morast, in jede Matsche und keine Pfütze ausgelassen. All diesen Abenteuern muss ein Kinderschuh standhalten. Geheizte Klassenräume, Fußballspiel mit höchstem Einsatz in der großen Pause, das sind weitere Anforderungen, denen ein Kinderschuh genügen muss. Der Fuß des Kindes soll zu jeder Zeit trocken und normal temperiert sein. Der Schuh muss robust sein und möglichst lange halten. Klar, dass das Kind ihn mögen muss.

Unverzichtbar für Kinder – leichtes An- und Ausziehen

Die erste Hürde für Kinderschuhe ist bereits beim Kauf zu nehmen, denn hier gibt es zwei Entscheider. Der Schuh muss dem Kind und den Eltern gefallen. das ist häufig problematisch, denn Eltern und Kinder haben bekanntermaßen nicht immer die gleiche Vorstellung. Der Nachwuchs hat einen eigenen Geschmack. Für die Eltern müssen Anforderungen wie Schadstofffreiheit, Passform und gutes Preis-Leistungs-Verhältnis erfüllt sein. Gerade in den vergangenen Jahren haben die Kinderschuhhersteller große Anstrengungen unternommen, zu den funktionellen Features an der modischen Aussage zu arbeiten. Das Design ist zunehmender trendiger geworden, ohne Passform und Qualität zu beeinträchtigen.

Die spontane Begeisterung für einen Schuh bleibt bei Kindern allerdings nur bestehen, wenn er sich leicht und bequem an- und ausziehen lässt. Also das erste Funktionsdetail stimmt. Seit langem werden deshalb verstärkt Kinderschuhe mit Klettverschlüssen statt Schnürsenkeln angeboten. Halbhohe Schnürschuhe sind seitlich oder hinten an der Ferse mit Reißverschluss versehen, damit das zeitraubende Binden wegfällt. Manche Hersteller verwenden auch Gummibänder als Senkel. So sind die Schuhe nicht nur leicht anzuziehen, sondern sie tragen sich auch angenehm.

Den passenden Schuh zu finden, verlangt geschultes Personal. Zunächst muss die Länge und Breite des Fußes festgestellt werden, um die richtige Schuhgröße zu ermitteln.

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Extrem wichtig für empfindliche Kinderfüße – die Passform

Wie unterschiedlich Kinderfüße sind, hat der erste Kinderschuh-Report gezeigt. Diesen Report hat das deutsche hat das Deutsche Schuhinstitut (DSI) in Zusammenarbeit mit der Uni Potsdam 2009 herausgegeben.  Bei einer Fußlänge von 200 Millimetern hat die Forschungsgruppe Fußbreiten zwischen 63 und 83 Millimetern ermittelt. Dies führt zu einem deutlich unterschiedlichen Fußvolumen. Kinderfüße werden zwar insgesamt immer breiter, demnach gibt es nach wie vor genügend Kids, die schmale Schuhe brauchen. Basieren auf dem Weiten-Maß-System (WMS), bieten einige Kinderschuh-Spezialisten Schuhe in drei verschiedenen Breiten (schmal, mittel und weit) an. Zusätzlich lassen sich beispielsweise Sandalen über Klettverschlüsse in der Weite stufenlos verstellen. Das gilt nicht nur für sportliche Trekkingmodelle, sondern auch für modisch angesagte Römersandalen.

Es ist besonders wichtig, den Fuß vor der Anprobe zu vermessen, weil Kinder aufgrund ihres weichen Gewebes und Knochenapparates noch kein Gefühl dafür haben, ob ein Schuh zu kurz oder zu eng ist. Außerdem haben Kinder häufig eine sehr schmale Ferse, das beeinträchtigt den Sitz und guten Halt im Schuh. Aber gerade dem jungen Fuß schadet es, wenn ein Schuh nicht richtig passt. Hier liegt häufig der Ursprung für spätere Probleme und Schmerzen. Die ergonomische Passform mit genügend Bewegungsfreiheit und Zuwachsraum, flexibles Obermaterial und weiche Laschen sind bei Kinderschuhen ein Muss.

Quelle:  Broschüre „Easy going – Innovation trifft Funktion“ Fachbuch des SchuhMarkt