Mokassins für Kinder

Woher kommt der Mokassin ?

Der schuhtechnische „Vorfahre“ dieser Machart ist die Fußbekleidung der Indianer. Allerdings waren die ursprünglichen Mokassins ohne Sohle und Absatz gefertigt. Die frühen Schuhe dieser Machart wurden ausschließlich genäht. Heute wird zusätzlich noch eine Sohle angebracht. Die eleganten Modellen besitzen noch ein Absatz dazu.

Woran erkennt man die Machart ?

Mokassins haben keine Brandsohle. Dafür wird meist eine Teildecksohle eingelegt, die das offene Gelenkstück im hinteren Schuhteil überdeckt. In diesem fall ist das Oberleder vorne im Schuh erkennbar. Wird eine komplette Decksohle eingelegt, ist das Oberleder im vorderen Schuhteil nicht zu sehen. Auf dem Blatt des Mokassins ist der sogenannte Einsatz mit einer Naht (hier gibt es verschiedene Varianten) am Leder befestigt. Beim Mokassin übernimmt das Oberleder die Funktion der Brandsohle. Deshalb ist die Laufsohle meist direkt an den Oberlederschaft genäht und sorgt so für unübertroffene Flexibilität.

Beim „echte“ Mokassin hat ein durchgängiges Oberblatt (Schaft geht unter dem Fuß hindurch). Dieses ist auch im Inneren erkennbar. Vor allem, weil die vordere Decksohle und das Seitenteil eine Einheit bilden. Ist dagegen eine seperate lange Decksohle eingeklebt und der Schaft nicht durchgängig verarbeitet, handelt es sich um einen Schuh in Mokassin-Art.

Mokassins für Kinder können je nach Erscheinungsbild mal auf Leder- oder Gummisohle gearbeitet sein. Die sohlen werden im Klebe-, Durchnäh-, oder Vulkanisationsverfahren angebracht.  Wird sie genäht, wird die Naht in einem Sohlenriß oder einer Nut versinkt. Der Blatteinsatz kann mit verschiedenen Näharten am Schaft befestigt sein. Einige Beispiele sind: 1. die wulstige Steppnaht 2. die offenkantige Mokassinnaht 3. die elegante Bestechnaht und 4. die dekorative Kreuzstichnaht. Mit Hilfe eines Klappleistens ist der Mokassin in Form gebracht. Er passt sich sehr gut der Fußform an, ist aber nur wenig formbeständig. Im Bequemschuhbereich ist mehr die Schnürversion zu empfehlen. Der Slipper bietet vielen Fußdeformationen wenig Halt. Der Mokassin ergibt einen superweichen, flexiblen, leichten, anschmiegsamen Schuh. Gerade im Sommer oft ungefüttert als Barfußschuh, mit sportlicher Note.

Nachteile von Mokassins für Kinder

Die Schuhe sind zwar sehr flexibel, verlieren dadurch aber schnell ihre Form. An den Nahtstellen können Mokassins wasserdurchlässig sein. Die Naht ist außerdem reparaturanfällig. Je nach Sohlenausführung spürt man den Boden, weil die Brandsohle und die Ausballung fehlt. Da das Oberleder den Fuß komplett umschließt, verwendet man viel Leder.

Der Ursprung des Mokassin

Der Mokassin ist der Beitrag der nordamerikanischen Indianer zur Fußbekleidung. er ist im Grunde wie der europäische Bundschuh. Also ein Ledersack für die Füße und war vorerst nur als Schnürschuh bekannt. Das Wort „Mokassin“ stammt aus dem Algonkin. Dies ist die größte nordamerikanisch indianische Sprachfamilie.

Die Frauen der Kolonisten waren in unbequemen, engen und harten Schnürstiefeln gezwängt. Sie erkannten bald die Vorteile der Mokassins und tauschten sie als Hausschuhe gegen andere Gegenstände ein. Durch die Siedlerfamilien fand der Mokassin seinen Weg nach Europa. Am 26.April 1792 notierte eine Hausfrau aus Quebec in ihr Tagebuch. Sie hat bei den Indianern ein paar bestickte Mokassin bestellt. Diese schickt sie ihrer Tochter nach England. Im Laufe des 20. Jahrhunderts kamen Mokassins in Form von Schlupfschuhen verschiedener Art in Europa in Mode. Besonders in den 30er Jahren, als die Herrenbekleidung legerer wurde, war der ungefütterte norwegische Mokassin der Renner. Im Jahr 1973 besetzten Indianer das Schlachtfeld Woundet Knee, eine Aktion, welche auch das modische Interesse für den Mokassin wiederbelebte.

Seitdem ist der Mokassin aus der Freizeitmode nicht wegzudenken. Auch bei den Kinderschuhen hat der Mokassins für Kinder Einzug gehalten. Wie jeder Schuhtyp unterliegt auch er modischen Tendenzen. Es gibt Zeiten, da ist er richtig trendy. Absolut out ist er eigentlich nie.