Deutscher Kinderfußreport 2020

Kinderschuhe passen besser als noch vor zehn Jahren. Zu diesem Ergebnis kommt der Deutsche Kinderfußreport, den das Deutsche Schuhinstitut (DSI) anlässlich der Gallery Shoes in Düsseldorf vorgestellt hat.

Dazu hatte das DSI deutschlandweit die Füße von mehr als 4.000 Kindern vermessen. Demnach passten bei im Fachhandel gemessenen Kinderfüßen 78 % aller Kinderschuhe. Dies sind deutlich mehr als bei allen früheren Messaktionen des DSI. Bei den aktuellen Messungen waren 16 Prozent der Schuhe zu klein. Damit steht für das Abrollen der Füße kein Platz zur Verfügung. Sechs Prozent der Schuhe waren deutlich zu groß. Dadurch ist das gesunde Gehen nicht möglich und ein natürliches Gangbild ist nicht gegeben.

Bei den Messungen, die vor rund zehn Jahren im Rahmen des ersten Deutschen Kinderfußreport durchgeführt wurden, trugen die Kinder noch mehrheitlich zu große Schuhe. Die Kinderschuhe waren damals ein bis sogar drei Nummern zu groß. Aber zu große wie zu kleine Schuhe können besonders die noch in der Entwicklung stehenden Füße von Kindern und Jugendlichen nachhaltig schädigen.

Studie nicht repräsentativ

Allerdings ist das Ergebnis der Studie nicht wirklich repräsentativ für die Gesamtsituation in Deutschland. Denn die Messungen wurden ganz überwiegend in Schuh-Fachgeschäften durchgeführt.. Bei einer Einzelauswertung der Daten von knapp 200 Kindern, die nicht in Schuhfachgeschäften, sondern in einer Kindertagestätte und einem Museum vorgenommen wurden, ergab sich ein deutlich schlechteres Ergebnis. Hier passten nur 56 Prozent der Kinderschuhe, 37 Prozent waren zu klein und 7 Prozent zu groß.

Dennoch freute sich DSI-Geschäftsführer Manfred Junkert : “ Das gute Ergebnis des Deutschen Kinderfußreports 2020 zeigt, dass das Schuh-Bewusstsein und der Blick auf passende Schuhe bei Kindern in der Bevölkerung deutlich gestiegen sind.“ Anders sieht es die BILD-Zeitung, die zu dem Thema titelte: “ Eine neue Studie zeigt alarmierende Zahlen: Jedes vierte Kind trägt falsche Schuhe.“ Die aktuellen Messungen hätten ergeben, dass Kinderschuhe, die im stationären Fachhandel gekauft werden, signifikant besser passen als Schuhe die ohne fachliche Beratung erstanden werden. Das Ergebnis beweise daher eindeutig, dass engagierte Schuhhändler, die sich intensiv um die gute Beratung von Kindern und Eltern kümmern, zu den Gewinnern im Handel zählen.

WMS-Schuhe passen besser

Insbesondere das Kinderschuhmess-System WMS sei „seit über 40 Jahren das Gütesiegel für qualitativ hochwertige passende Kinderschuhe“, so Manfred Junkert. Die Studienergebnisse hätten ergeben, dass der Anteil passender Schuhe sogar auf 82Prozent steigt, wenn Kinder WMS-Schuhe tragen. Bei Nicht-WMS-Schuhen liege der Anteil nur bei 73 Prozent. Die Daten zeigen auch: Bei Mädchen passen die Schuhe oft besser, als bei Jungen. Die Autoren der Studie begründen dies damit, dass sie vermutlich öfter neue Schuhe erhalten. Insgesamt sind Kinderfüße im Vergleich zur Vorgängerstudie vor etwa elf Jahren etwas größer geworden, so die Studie. Im Durchschnitt tragen Kinder zum Schulbeginn die Schuhgröße 32. Wenn sie zehn Jahre alt sind tragen sie am häufigsten die Schuhgröße 37. Jungen haben im Durchschnitt breitere Füße als Mädchen. Diese Verteilung hat sich im Vergleich zur älteren Studie nicht verändert. Bis zum Alter von 14 Jahren gibt es zwischen den Geschlechtern keine signifikanten Unterschiede bei der Schuhgröße. Erst danach legen die Jungen mehr zu,

Quelle: Zeitschrift SHOEZ; Ausgabe 10/2020

 

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