Das Leder ist ein Naturprodukt

Es wird aus Häuten von Tieren gewonnen und ist damit in den meisten Fällen (abgesehen von Reptilien) ein Abfallprodukt der Lebensmittelindustrie. Kein Nutztier weltweit wird nur des Leder wegen gehalten. Es dient vorwiegend und hauptsächlich der Ernährung! Der Größte Teil der Häute, die zu Leder verarbeitet werden, stammt von Rindern und Kälbern. Der Grund liegt dafür auf der Hand: Rind-und Kalbfleisch werden weltweit besonders häufig als Nahrungsmittel genutzt. Darüber hinaus sind Häute von Rindern und Kälbern sehr großflächig und können daher wirtschaftlicher verarbeitet werden als beispielsweise Häute von Echsen und Schlangen.

Leder der Allrounder

Es ist robust, strapazierfähig, fest und gleichzeitig dehnbar. Es ist weich, schmiegsam, wärme haltend, formbeständig und trotzdem formbar. Weiterhin kann es in hohem Maße Feuchtigkeit absorbieren. Letztere Eigenschaft macht es schnell für die Schuhindustrie besonders interessant, denn Leder kann nicht nur Fußschweiß aufnehmen, sondern gibt ihn nach außen in Form von Wasserdampf wieder ab. Etwa 24 Stunden dauert dieser Prozeß, wenn der Schuh nicht getragen wird. Das heißt: Danach ist es wieder trocken und damit in seinem ursprünglichen Zustand. Kein anders Material hat diese Eigenschaften in vergleichbaren Maße.

Kein einheitliches Produkt

Das Leder ist aber kein gleichmäßiges, einheitliches Produkt, sondern sehr unterschiedlich in seinem Aussehen und seinen Eigenschaften. Selbst bei gleichen Ledern treten häufig große Qualitätsunterschiede auf. Sie sind darauf zurückzuführen, dass die tierische Haut ein auf natürliche Weise gewachsenes Material ist. Dies ergibt sich vor allem durch die Unterschiede in der Haltung, Ernährung und dem Alter der Tiere. Durch die Gerbung und Zurichtung kann das Leder zwar in seiner Eigenschaft verbessert werden, in seiner Struktur (Aufbau) wird es jedoch nicht wesentlich verändert. Hieraus ergibt sich, dass für die Eigenschaften und das Aussehen des Leders in erster Linie die Beschaffenheit der Rohhaut ausschlaggebend ist.

Das Leder in der Schuhherstellung

Um einen perfekten Schuh herzustellen, muss zunächst gewährleistet sein, daß das Material, von allerbester Qualität ist. Nicht nur, dass feines glänzendes Oberleder einen Schuh erst richtig schön macht. Vielmehr wird das Material bei der industriellen Produktion allerlei Strapazen ausgesetzt, die es nun einmal aushalten muss. Daher wird vor der Produktion das Leder beim Hersteller sorgfältig geprüft. Das Lager einer Schuhfabrik ist idealerweise auf 20° bis 22º Grad temperiert, die Luftfeuchtigkeit liegt bei 65%. Dies gewährleistet, dass die Beschaffenheit des Leders nicht leidet und seine Qualität nicht beeinträchtigt wird.

 

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